Wir erobern die Wartburg

Natürlich zu Fuß, wie es sich gehört. Auf dem schönsten aller Wege, die dort hin führen!

Die Wartburg besichtigen kann jeder. Wir machen es uns nicht ganz so einfach. Denn es gibt einen wirklich aufregenden Weg dorthin, die "Drachenschlucht". Zu Fuß hinauf zur Burg, da kommt der eine oder andere ganz schön ins Schwitzen - und das ganz ohne Schwert und Rüstung auf dem Leib!

Da hinten, am Horizont: Da thront sie schon! Dann also los, hinunter in die Schlucht und auf aufregenden Pfaden an steilen Hängen entlang wieder hinauf. Wir kommen!

Wenn wir es uns dann richtig verdient haben, geht's hinein in den Burghof und in die prächtigen Gemächer der Burg, in der wir sehen, wie es sich in Adelskreisen so lebte.

Gerne machen wir vorher noch schnell den Bogen über den "Burgenbauplatz", wo gezeigt wird, mit welch einfachen Mitteln so eine Burg erreichtet wurde. Und werden feststellen, dass sich das Mittelalter für die allermeisten wohl nicht so prächtig und lustvoll darstellte wie für die, deren Gemächer wir dann zu sehen bekommen.

Unsere Empfehlung: Am Abend vorher noch unser Mittelalter-Stellbild unter dem Titel "Von Macht und Ohnmacht im Namen Gottes". Da weiß dann jeder, wo sein Platz gewesen wäre, damals...

Wenn Sie Geld sparen wollen: Wir haben auch eine sehr gute bebilderte Wegbeschreibung für die Strecke - mit dieser können Sie sich auch ohne uns auf den Weg machen. Dann kostet die Tour Sie nur die Fahrtkosten (Bus) und den Wartburg-Eintritt.

Die Wartburg

Die Wartburg, so wie sie heute da steht, ist zu wesentlichen Teilen eine Rekonstruktion der Burg aus der Zeit der Romantik im 19. Jh.

Gegründet wurde sie schon 1067 von Ludwig dem Springer aus dem Adelsgeschlecht der Ludowinger, als Wachburg, also als befestigte Wache, oder, wie es damals hieß, Warte.

In den folgenden Jahrhunderten geschahen hier mehrere, nicht nur für die deutsche Geschichte hoch bedeutende Ereignisse.

Herausragend hier z.B. das Leben der später  heilig gesprochenen Elisabeth, die Übersetzung der Bibel durch Martin Luther unter dem Decknamen Junker Jörg, die Besuche Goethes und seine Pläne zur Errichtung eines Kunstmuseums oder die Wartburgfeste der studentischen Burschenschaften, die damals noch für Proteste gegen reaktionäre Politik, Kleinstaaterei und enge Nationalismen kämpften und den Boden bereiteten für die Gründung eines verfassten Nationalstaates.

Dass nach all dieser Vorgeschichte auch die Nationalsozialisten ihre schmutzigen Finger nicht von der Burg lassen konnten und hier einen "Kulturmittelpunkt des Reiches" errichten wollten, überrascht nicht - sie haben sogar das große Kreuz auf dem höchsten Turm durch ein Hakenkreuz ersetzt. Zum Glück waren die Proteste der Bevölkerung so stark, dass schon einen Monat später wieder dass christliche Kreuz montiert wurde.

Heute ist die Burg ein Touristenmagnet mit jährlich ca. 350.000 Besuchern aus aller Welt, Weltkulturerbe und Teil der "Welterberegion", die sich in Gestalt des Nationalparks Hainich bis Mühlhausen erstreckt.